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Radverkehrskonzept

Die Erstellung des Klimaschutzteilkonzeptes „Mobilitätskonzept für den Radverkehr in der Gemeinde Isernhagen“ ist im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU), vertreten durch den Projektträger Jülich, gefördert worden.

Die Gemeinde Isernhagen fokussiert den Klimaschutz auch im Bereich der Mobilität mit der Erarbeitung eines Radverkehrskonzeptes.

Die Gemeinde ließ alle eingehenden Informationen zum Radverkehr, die Ergebnisse des Fahrradklimatests des Allgemeine Deutsche Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie die Hinweismeldungen über RADar während der Aktion Stadtradeln einfließen. Die Radverkehrsförderung soll unter Einbindung des externen Beratungsbüros energielenker Beratungs GmbH aus Greven intensiviert werden. Energielenker erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung ein Radverkehrskonzept, welches durch Bundesmittel unterstützt wird.

In einem Auftaktgespräch wurden die Inhalte der Konzepterarbeitung und die weitere Vorgehensweise besprochen. In einem Schritt verschaffte sich das Fachbüro einen Überblick über den Status Quo des Radverkehrs in Isernhagen. Es erfolgt eine Auswertung vorhandener Daten, eine Aufnahme der bestehenden Radverkehrsinfrastruktur und eine Analyse der Klimaschutzbilanzen. Anschließend wurden Handlungspotenziale der Radverkehrsförderung, die zur Verbesserung der Qualität und Neuerrichtung von Radverkehrsanlagen beitragen, identifiziert.

Das Projektteam hat sich zum Ziel gesetzt ein „Zukunftsnetz“ zu entwickeln, welches den Handlungsrahmen für zukünftige Maßnahmen der Radverkehrsförderung skizziert. Ein daraus abgeleiteter Maßnahmenkatalog wird aufzeigen, welche zukünftigen Umsetzungsmöglichkeiten für die Gemeindeverwaltung bestehen.
Den Fokus des Konzeptes stellt der Klimaschutz und damit eine Reduzierung der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen dar. Durch eine Stärkung des Radverkehrs sollen insbesondere die Pkw-Anteile am Verkehrsaufkommen gesenkt werden. Auf diese Weise unterstützt die Gemeinde Isernhagen die strategischen Klimaschutzziele von Bund und Ländern.
Im Rahmen einer zweitägigen Befahrung erkundeten Mitarbeiter von Energielenker radfahrend die vorhandenen Radwege und erfassten verschiedene Kriterien, um diese anschließend zu bewerten. Tim Kräutner (energielenker) resümiert: „Wir haben uns ein umfassendes Bild der vorhandenen Radverkehrsinfrastruktur machen können und waren positiv von der Anzahl an Radwegen und Radfahrern in Isernhagen überrascht. Die erfassten Daten werden wir in den kommenden Wochen auswerten und durch eine Standortanalyse, die Wegeverbindungen zu relevanten Standorten im Gemeindegebiet betrachtet, ergänzen“.

Befahrung

Befahrung

(nicht vollständig barrierefrei)

PDF, 3.3 MB

Im weiteren Verlauf der Konzepterstellung wird ein breit angelegter Beteiligungsprozess stattfinden. Interessensvertreter/innen und Bürger/innen werden die Möglichkeit erhalten an der Erstellung des Radverkehrskonzeptes mitarbeiten zu können. Den Auftakt stellte ein erstes Infotreffen zwischen der Gemeindeverwaltung, dem Planungsbüro und lokalen sowie regionalen Fachakteure Mitte Juni 2019 dar. Zentrales Anliegen der ersten Veranstaltung war es, den Kontakt zu relevanten Akteuren herzustellen und die Inhalte des Konzeptes zu besprechen. Durch das lokal verankerte Expertenwissen der Teilnehmer/innen, konnten dem Planungsbüro wichtige Voraussetzungen und Ansätze mit auf den Weg gegeben werden.

Radverkehr in Isernhagen

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Radverkehr in Isernhagen

Radverkehr in Isernhagen

Die Gemeinde Isernhagen hat es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrer Zuständigkeit vor Ort für ein flächendeckendes, bedarfsgerechtes und sicheres Netz für den Radverkehr zu sorgen.

Das Radwegenetz der Gemeinde Isernhagen wurde aus Vorschlägen der Ortsräte initiiert und von der Verwaltung ergänzt. Es besteht aus einem ca. 77 Kilometer langen durchgängigen Radverkehrsnetz, das die einzelnen Ortschaften der Gemeinde miteinander verbindet aber auch überregional an Radwege der Region mit einer Länge von ca. 15 Kilometern anknüpft. Je nach örtlicher Situation werden dabei Fahrbahnen, Radverkehrsanlagen, Radwege oder ländliche Wege genutzt. Das Radverkehrsnetz soll vorrangig dem Freizeitverkehr und Tourismus dienen und führt neben Hauptverkehrsstraßen auch über Feld-, Forst- und Wirtschaftswege durch eine reizvolle Naturlandschaft.

Im Jahr 2012 wurde das gemeindliche Radwegenetz durch die Verwaltung beschildert, um dem ortsfremden Radfahrer eine Orientierungshilfe zu geben. Dazu wurden an 64 Standorten Radwegweiser an vorhandenen und neu eingesetzten Pfosten installiert. Die Pfosten wurden mit Serviceaufklebern versehen, um den Standort eindeutig zuordnen zu können.

Radwegekarte

Ziel ist die Erhöhung der Attraktivität des Radverkehrs durch Erstellung eines Radwegekonzeptes. Mit örtlichen Vertretern des ADFC und der Verwaltung haben erste Arbeitstreffen stattgefunden“. Die ADFC-Vertreter hatten vorab Themen unterbreitet, die im Arbeitsgespräch als Diskussionsgrundlage erörtert wurden. Weitere Treffen sollen stattfinden.

Bei den geplanten investiven und nicht investiven Sanierungsmaßnahmen an den Kreisstraßen innerhalb der Gemeinde sollen besonders ausgewiesene Radwege mit einer hohen Priorität berücksichtigt werden. Das gilt besonders für Radwege, die im Rahmen der Verkehrssicherheit Berücksichtigung finden müssen. Bei der Erneuerung von Radwegen Außerorts wird in Abhängigkeit der Verfügbarkeit der Grundstücke eine richtlinienkonforme Verbreiterung auf 2,50 m angestrebt. Innerorts wird die Führung der Rad fahrenden bei allen Baumaßnahmen überprüft. Im Gespräch hat die Region Hannover signalisiert, dass bei den Fahrbahnsanierungen auch die Sanierung der Seitenanlagen berücksichtigt wird.

An den stark frequentierten Haltestellen der Stadtbahn sind Fahrradständer installiert. Ein Kataster für Radabstellmöglichkeiten ist erarbeitet. Zurzeit wird überprüft an welchen Stellen im Gemeindegebiet weitere Fahrradbügel installiert werden können. Die Bügel werden im Rahmen des 1000-Bügel-Programms bei der Region Hannover abgerufen.

 

Vorrangnetz Alltagsradverkehr

Das Radwegenetz der Gemeinde Isernhagen wurde ursprünglich vorrangig für den Freizeitverkehr und Tourismus konzipiert und soll zukünftig auch den Alltagsradverkehr mit einbeziehen.

Bei der Planung der Radverkehrsinfrastruktur entstand durch die Region in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Kommunen der Region Hannover, des Landes Niedersachsen und den regionalen Verbänden einregionsweites und flächendeckendes Radverkehrsnetz für den örtlichen und überörtlichen Alltagsradverkehrzwischen den Städten und Gemeinden der Region Hannover.

Seit Mai 2014 wird als Grundlage für eine systematische Radverkehrsförderung in der Region Hannover das Handlungskonzept für den Radverkehr erarbeitet. Ein wesentlicher Bestandteil ist hierbei die Gezielte Optimierung der Radverkehrsinfrastruktur. Bestandsaufnahme sowie Bewertung des Handlungsbedarfs im Vorrangnetz für den Alltagsradverkehr sind abgeschlossen. Im letzten Schritt werden die ermittelten Handlungsempfehlungen mit allen beteiligten Akteuren abgestimmt

Der aktuelle Stand des geplanten Ausbaus des Vorrangnetzes für den Alltagsradverkehr mit den geplanten Bauvorhaben an Kreisstraßen sieht wie folgt aus.
Die Region Hannover erhält über ein Förderprogramm 3 Millionen Euro und steuert eine weitere Million für das Bauprogramm bei. Diese sollen ausschließlich für Kreisstraßen eingesetzt werden. Maßnahmen an Gemeindestraßen müssen von den Kommunen selbst getragen werden ggf. kann es aber Überschneidungen und Ausnahmen geben (z.B. Querungsstellen).
So bildet das neu entwickelte Radverkehrsnetz für die Region Hannover und ihre Kommunen sowie die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) als zuständige Behörde für die Landes- und Bundesstraßen die Basis für einen zielgerichteten Mitteleinsatz zur Verbesserung der Wegeinfrastruktur in den kommenden Jahren.

Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen lt. Region Hannover an Kreisstraßen in Bezug auf den Alltagsradverkehr
Ausblick für Isernhagen 2017

Ortsdurchfahrten
Vollausbau
K 113 Isernhagen A7-K114
Sanierung/evtl. Schutzstreifen
K 113 Isernhagen K114-L381
Radwege
Neubau
K 116 Thönse-Neuwarmbüchen
Ausblick für Isernhagen 2018
Ortsdurchfahrten
Vollausbau
K 113 Isernhagen A7-K114 (Fortführung aus 2017)
Sanierung/evtl Schutzstreifen
K 113 lsernhagen K114-L381 (Fortführung aus 2017)
K 112 Kirchhorst
Radwege
Neubau
K 116 Thönse-Neuwarmbüchen (Fortführung aus 2017)
Verbreiterung
K 114 lsernhagen-Altwarmbüchen

Das Vorrangnetz wurde über den originären Zuständigkeitsbereich der Region hinaus baulastträgerübergreifend konzipiert und bezieht neben Bundes-, Landes- und Kreisstraßen auch Gemeindestraßen und geeignete Wirtschaftswege mit ein.
In Zukunft wird die Unterhaltung und Instandsetzung der vorhandenen Radverkehrsanlagen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Vorrangnetz wird dabei ein wesentlicher Faktor zur Prioritätsbewertung für Neubau, Bestandsverbesserung und für die Unterhaltung und den Betrieb der Radverkehrsinfrastruktur auf Ebene aller Baulastträger sein. Durch die Einbeziehung von Wirtschaftswegen in das Netz können zudem Alternativen zum Bau straßenbegleitender Radwege geschaffen werden. Das Vorrangnetz versteht sich als dynamisches Netz, das einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterliegt. Veränderte Rahmenbedingungen können so auch Veränderungen in den Netzverläufen bewirken.
Das neu entwickelte Radverkehrsnetz für die Region Hannover und ihre Kommunen bildet die Basis für einen zielgerichteten Mitteleinsatz zur Verbesserung der Wegeinfrastruktur in den kommenden Jahren.